KLEINE BIELER BÜCHERMESSE
PETITE FOIRE BIENNOISE DU LIVRE
︎
AMUSE-BOUCHE!
Donnerstag, 8. Dez. @ https://bostry.ch/
19 h: Doppellesung und Gespräch mit
Sagal Maj Comafai und Simone Lappert, D
︎
Samstag, 10. Dezember /
samedi 10 décembre 2022
13 h
FORK BURKE liest ausChecklist «33» Nr. 4
Edition Haus am Gern, E

︎
14 h
SABINE HAUPT liest aus «Die Zukunft der Toten»,
verlag die brotsuppe, D
In Die Zukunft der Toten erzählt Sabine Haupt von realen und fantastischen Begegnungen mit dem Tod, von skurrilen Preppern, historischen Tierversuchen, sterbenden Menschen und sterbenden Maschinen, grausamen oder grotesken Verbrechen. Schauplätze sind einsame Häuser und Strassen, Versuchslabore, eine Palliativstation und eine psychiatrische Praxis, ein unterirdischer Gerichtssaal und ein kubanischer Friedhof.
Die fünfzehn Illustrationen von Frank Lepold unterstreichen sowohl das Dunkle und Verstörende wie auch das Spielerische ihrer Texte.
︎
14 h
in der STADTBIBLIOTHEK Biel/Bienne: REGINA DÜRIG & MIRIAM AFFOLTER präsentieren «Maila, Pia und die Schokoladenzwillinge - eine Geschichte zum Vorlesen und Nachkochen», für Kinder,
verlag die brotsuppe D

Im Zentrum des von Miriam Affolter illustrierten und von Regina Dürig geschriebenen Kinderromans steht die junge Pianistin Maila, die aus gesundheitlichen Gründen in ein kleines Küstenstädtchen reist und ihre Konzerte absagen muss. Alles ist anders, als sie es kennt, zum ersten Mal ist sie auf sich selbst gestellt. Sie lernt bald ihre Nachbarn kennen: die Köchin Pia und deren beiden Söhne Nello und Meo. Die sind laut, frech, neugierig und auch ein bisschen ungezogen.
Obwohl Maila Freundinnen und Freunde gebrauchen könnte, ist sie so genervt, dass sie den Vermieter bittet, die störende Familie rauszuwerfen. Und dann passiert es: Maila flutet ihre Wohnung und Pia nimmt Maila bei sich auf. Auch wenn sie es nie gedacht hätte: Die Zwillinge wachsen ihr so sehr ans Herz, dass Maila sogar für sie kocht. Plötzlich gehören die vier zusammen. Und dann bekommt Pia die Kündigung …
René Frank, dessen Berliner Restaurant CODA mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist, hat für das Buch sechs ungewöhnliche Schokoladenrezepte entwickelt, die die Geschichte sinnlich erfahrbar machen und sich fürs gemeinsame Kochen mit Kindern eignen. René Frank bleibt seiner Philosophie als Patissier treu: Alle Rezepte arbeiten mit der Eigensüsse der Zutaten. Und schaffen durch komplexe Kombinationen aussergewöhnliche Geschmackserlebnisse. Schokolade und Olive passen nicht zusammen? Deswegen ist es gerade gut! Eingeleitet wird der Rezeptteil des Buches mit einer kindgerechten Warenkunde zum Thema Zucker, Süsse und Schokolade.
︎Obwohl Maila Freundinnen und Freunde gebrauchen könnte, ist sie so genervt, dass sie den Vermieter bittet, die störende Familie rauszuwerfen. Und dann passiert es: Maila flutet ihre Wohnung und Pia nimmt Maila bei sich auf. Auch wenn sie es nie gedacht hätte: Die Zwillinge wachsen ihr so sehr ans Herz, dass Maila sogar für sie kocht. Plötzlich gehören die vier zusammen. Und dann bekommt Pia die Kündigung …
René Frank, dessen Berliner Restaurant CODA mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist, hat für das Buch sechs ungewöhnliche Schokoladenrezepte entwickelt, die die Geschichte sinnlich erfahrbar machen und sich fürs gemeinsame Kochen mit Kindern eignen. René Frank bleibt seiner Philosophie als Patissier treu: Alle Rezepte arbeiten mit der Eigensüsse der Zutaten. Und schaffen durch komplexe Kombinationen aussergewöhnliche Geschmackserlebnisse. Schokolade und Olive passen nicht zusammen? Deswegen ist es gerade gut! Eingeleitet wird der Rezeptteil des Buches mit einer kindgerechten Warenkunde zum Thema Zucker, Süsse und Schokolade.

︎
In einem Dorf mit erbarmungslosem Föhn, rund um eine lokale Tradition, ein gemeinschaftliches Chabis- und Schaffleischkochen, bringen sich die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in Position, verschweigen einander Wesentliches, versichern sich ihrer Identität und verwahren sich mehr oder minder erfolgreich gegen Neues.
Nur einem ist das gänzlich gleichgültig, einem alles durchziehenden Fallwind. Gemeinsam der Unbill und der Schönheit des Wetterphänomens ausgeliefert, kommt es zu Verschiebungen in der dörflichen Familienaufstellung, zu Reibungen, Neuanordnungen und einem Knall.
Davon, wie alles zusammenhängt, von wohin die Schuhspitzen zeigen über den Wind hinaus bis zu den schiefhängenden Kupferstichen im Trauungszimmer. Vom Zögern und vom Anlaufnehmen, kurz bevor das Leben die Richtung ändert.
Nur einem ist das gänzlich gleichgültig, einem alles durchziehenden Fallwind. Gemeinsam der Unbill und der Schönheit des Wetterphänomens ausgeliefert, kommt es zu Verschiebungen in der dörflichen Familienaufstellung, zu Reibungen, Neuanordnungen und einem Knall.
Davon, wie alles zusammenhängt, von wohin die Schuhspitzen zeigen über den Wind hinaus bis zu den schiefhängenden Kupferstichen im Trauungszimmer. Vom Zögern und vom Anlaufnehmen, kurz bevor das Leben die Richtung ändert.
︎
Wie klarkommen mit der Welt und wie klarkommen damit, Mutter einer Tochter mit Beeinträchtigung zu sein?
»Ich fühlte mich, als sähe ich Aliena zum ersten Mal, als sähe ich sie wirklich, auf kleinen Pickeln kam sie meine Mauer hochgeklettert, mit jedem Einschlag barst der Beton, und als sie oben war, konnte ich sie sehen in ihrer Ganzheit, und ihre Schönheit drückte so schwer auf mich, dass es schmerzte, ich fühlte es in der Kehle, ich fühlte es in der Brust, im Bauch, in den Beinen, Steine fielen nieder, krachten, Beton, der aufbricht.«
»Ich fühlte mich, als sähe ich Aliena zum ersten Mal, als sähe ich sie wirklich, auf kleinen Pickeln kam sie meine Mauer hochgeklettert, mit jedem Einschlag barst der Beton, und als sie oben war, konnte ich sie sehen in ihrer Ganzheit, und ihre Schönheit drückte so schwer auf mich, dass es schmerzte, ich fühlte es in der Kehle, ich fühlte es in der Brust, im Bauch, in den Beinen, Steine fielen nieder, krachten, Beton, der aufbricht.«
︎
THOMAS FLAHAUT
lit des passages de «Nuits d‘été», Ursi Anna Aeschbacher liest aus «Sommernächte» auf Deutsch.
verlag die brotsuppe, F/D

Thomas, Mehdi und Louise kennen sich seit ihrer Kindheit. Damals war Les Verrières ein unerschöpflicher Spielplatz. Heute sind sie erwachsen, ihr Viertel ist verfallen und für einen Sommer wird die Fabrik zum Mittelpunkt ihres Lebens. Die Fabrik, in der ihre Väter viele Jahre lang geschuftet haben und in der Thomas und Mehdi gerade erst eingestellt wurden. Die Fabrik steht im Mittelpunkt von Louises Dissertation über Grenzarbeiter zwischen Frankreich und der Schweiz. Die Kinder aus der Unterschicht sehnten sich früh nach einem besseren Leben. Sie finden sich in einer keimfreien Welt wieder, die noch gewalttätiger ist als die ihrer Eltern. Dort gibt es keine Arbeiter mehr, sondern Operateure, und die Maschinen glänzen in seltsamer Schönheit.
Thomas Flahauts grosses Fresko über die Macht und Zerbrechlichkeit des sozialen Erbes ist der Roman einer Generation mit ihren Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen.
Das Buch hat 2022 die Auszeichnung Roman des Romands erhalten. Ins Deutsche übersetzt hat es Yves Raber.
︎Thomas Flahauts grosses Fresko über die Macht und Zerbrechlichkeit des sozialen Erbes ist der Roman einer Generation mit ihren Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen.
Das Buch hat 2022 die Auszeichnung Roman des Romands erhalten. Ins Deutsche übersetzt hat es Yves Raber.
19 h
HARTMUT ABENDSCHEIN im Gespräch mit STEFAN HUMBEL über sein Buch «Bricolages», eine Sammlung mit konzeptueller, experimenteller und visueller Literatur.Edition Haus am Gern, D

“Mit seinen «bricolages» nun legt mein Nachbar Hartmut eine Werkschau vor, seine Werkschau als Autor (und Verleger) experimenteller Literatur. 70 konzeptuelle Texte und Objekte sind erfasst, Arbeiten, die völlig autonom oder auch in kollaborativen Prozessen entstanden sind. Darunter befinden sich etliche, die noch nicht publiziert wurden. Sämtliche Werke sind nach einheitlichem Katalogisierungsschema erfasst und mit einer Objektnummer versehen: Nebst selbstverständlichen Referenzen wie Titel und Untertitel stehen hier Angaben zur eingesetzten Zeichenart, zum Materialursprung, zu literarischen und künstlerischen Techniken, zum Medium. Ausserdem sind die Objekte mit freien Stichworten versehen und nach der bibliotheksrelevanten Gemeinsamen Normdatei verschlagwortet. Dies alles mag vorerst wenig poetisch klingen. Und ja, ich habe auf eine gewisse Ordnungsverliebtheit meines Nachbarn Hartmut bereits hingewiesen. Aber eben, diese Verliebtheit in Nomenklaturen und Systematiken ist eben gleichzeitig auch Ausgangsmaterial, Methode und Denkanstoss für weitere künstlerische Zugriffe, die hier erprobt werden. Die Zuweisungen sind denn auch vor allem angenommene Zugehörigkeiten, angenommen in heuristischem und generell imaginativem Sinn. Was zum Beispiel käme dabei heraus, wenn an verschiedene Mietsparteien eines Hauses übertragene Zeitfenster zur Benutzung der gemeinsamen Waschmaschine mehr wären als Indikatoren einer Organisation einer Haushaltszeit? Was, wenn ein entsprechender Kalender mit Reservierungen eine Geschichte erzählte?” Stefan Humbel
Sonntag, 11. Dezember /
dimanche 10 décembre 2022
10 h
RAFAŁ RÓZGA / RUDOLF STEINER:«Sonnenfinsternis an der Weichsel»,
experimentelle Videolesung,
Edition Haus am Gern, PL / D
<szelesty za oknem zgrzyty
wiosną już nie kwitnące
rzędy blaszanych kwiatów w słońcu
nieudolnie nitowane rdzewiejące
pomarańczowo rudymi zarodnikami
sypią chmury pochłaniające światło
szorują o świeżo odkrytą
niepotrzebność instalacji
zagłuszających ogłuszających
dni gdy zsypujące się płaty rdzy
odsłaniały odwykłą od spojrzeń
niewielość potrzeb
rozpadającą się materialność
korodujących kwiat w z blachy
w zaburzonej geometrii klombów>
︎
11 h
ANNELISE ERISMANN & VIRGINIA LEÓN: Lesung und Diskussion, «Violent Times, Rising Resistance: An Interdisciplinary Gender Perspective» Seismo, D |
The systemic use of rape as a strategy in war fare, nationalism, and settler colonialism, the persistency of intimate partner violence, and the increasingly open racist, sexist, transphobic, and homophobic discrimination are just a few examples of violence’s omnipresent gender dimension. The contributions of this volume analyse violence and multiple forms of resistance from an interdisciplinary gender perspective. They show that violence is not just a central and powerful structuring principle of gender, sexuality, ethnicity, race, and class, but that it is also part of the fabric of nation states and structures all social relations. In addition, the contributions depict manifold strategies and tactics of confronting gendered violence.
︎
12 h
BENEDIKT LODERER liest aus«Stadtwanderers Störsender», edition clandestin, D
«Grabe, wo du stehst. Sieh, was da ist. Denk, wie es ist. Schreib, was du denkst. Das ist Stadtwanderers Methode.»
Benedikt Loderer lernte Bauzeichner, studierte Architektur, wurde Journalist, war der Gründer und erste Chefredaktor von «Hochparterre», der Zeitschrift für Architektur, Design und Planung und lebt heute als freier Schreiber in Biel/Bienne.
– 77 Kolumnen, die zwischen 2010 und 2018 im Bieler Tagblatt erschienen sind. Für dieses Buch hat der Autor die Texte angepasst oder überarbeitet
– Vorwort von Köbi Gantenbein
– zu den einzelnen Kapiteln hat der Fotograf Hans Jörg Bachmann Fotografien beigesteuert, welche er seit seinem Zuzug nach Biel vor sechs Jahren von Biel und Umgebung gemacht hat. Diese bilden eine eigene Bildergeschichte zu den verschiedenen Themen.
︎
13 h
ANDRÉ VLADIMIR HEIZ, performative Lesung / lecture performative:
«Zeichen sind im Bild» / «L‘image est au courant»,
Edition Haus am Gern, D/F
De souche et de source, ces images sonnent italien. C'est d'où elles viennent. Ciel et terre ont un mot à dire. Je traduis mes impressionsen français, ma langue maternelle. C'est dans cette langue que les images me parlent ici. Dans une seconde édition de ce livre, c'est l'allemand qui s'énonce, ma langue paternelle. D'une langue à l'autre, est-ce du pareil au même? Pas vraiment - pas tout à fait! Les images et les languesne restent-elles pas étrangères? Avec leurs points de vue originaires! Entre-deux cependant, entre impression et expression, entre imagination et représentation, la fenêtre sur le monde s'ouvre. Avec ce livre et ses 32 cartes postales.
Ein italienischer Grundton ist den Bildern in diesem Buch eigen. Da kommen sie her. Himmel und Erde reden mit. Ich übertrage die Eindrücke meiner Bilder ins Deutsche. Meine Vatersprache. So kommen sie hier zu Wort. In einer weiteren Ausgabe dieses Buches sprechen die Bilder französisch. Meine Muttersprache. Von einer Sprache zur anderen: Das ist zwar fast das Gleiche,aber doch nicht ganz dasselbe. Ich weiß, wovon ich rede. Bleiben sich Bild und Sprache alleweil nicht etwas fremd? Dazwischen aber, zwischen Eindruck und Ausdruck, zwischen Vorstellung und Darstellung tun sich Welten auf. In diesem Buch und auf 32 Postkarten.
André Vladimir Heiz
︎
14 h
HILDEGARD KELLER präsentiert«Das Comeback der Alfonsina Storni»,
Edition Maulhelden, D
Alfonsina Storni kam in der heutigen Gemeinde Capriasca nah bei Locarno auf die Welt. Dass sie Schweizerin war, ging in der spanischsprachigen Welt, in die sie mit vier Jahren kam, vergessen. In Argentinien wurde sie zur Grossstädterin, feministischen Kämpferin und Künstlerin. Von 1912 bis zu ihrem Freitod 1938 lebte sie in Buenos Aires; als alleinerziehende berufstätige Mutter und Künstlerin sie eine kraftvolle Stimme der lateinamerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Alfonsina Storni ist die berühmteste Schweizer Schriftstellerin, die nicht in einer Landessprache schrieb. Ihr Werk ist eine Entdeckung wert: Lyrik, Erzählungen, Essays, Aphorismen und Autobiografisches sowie – ihr Herzstück – Theaterstücke für Erwachsene und für Kinder.
Die Übersetzerin und Verlegerin Hildegard Keller macht Alfonsina Stornis Werk in ganzer Breite auf Deutsch erstmals zugänglich. Die Werkausgabe der Edition Maulhelden ermöglicht einen neuen Blick auf Leben und Werk. Die fünf Textbände bereiten den Weg für Alfonsina Stornis Rezeption im deutschsprachigen Raum und sind die Grundlage von Hildegard Kellers Biografie (2023). Sie sagt: «Nur Lesen kann einen neuen Zugang zu Alfonsina Storni schaffen.»
︎
15 h
ELISABETH BLUM liest aus«Prekäre Komplizenschaft»
verlag die brotsuppe, D
Warum dieses Theater um Wörter und Sätze? Aus dem Sprechen kann ein Blitz aufsteigen. Und was tut dieser Blitz? Der lässt uns sehen, was sonst im Schatten um die Wörter herum geblieben wäre. Aber, so werden Sie weiter fragen … Warum Wörter, Sprechen, Stadt? Sprechen kreiert Räume. Auch ganz reale, urbane. Wörter sind höchst unbeständige Dinger, die von der Sprache in die urbane Realität hinüberspringen – in jede Realität. Weil Wörter sich, Amöben ähnlich, Partikel einverleiben oder ausstossen, Realitäten ummodeln, in Ausnahmefällen gar revolutionieren.
Wie Vorstellungen von Stadt entstehen? Von gesellschaftlicher Wirklichkeit? Von Wahrheit? Oder Lüge? Wer sie präfabriziert? Konstruiert? Manipuliert? Wie man beim Sprechen und Zuhören an der Wirklichkeit herumschraubt? Warum sich kein Satz aussprechen lässt, der nicht unmittelbar Einfluss nimmt auf die Art und Weise, wie wir die Realität gerade sehen? Wieso auch das Realität konstruiert, worüber gerade nicht gesprochen wird?
Die 25 Episoden, die dem quirligen Geschehen eines Dialogs im Reich der Wörter folgen, zeigen keinerlei Geschlossenheit, keine formal stimmige Logik, sie folgen den Unberechenbarkeiten des Gesprächs, der Beliebigkeit assoziativen Sprechens, leben von Umwegen und Sprüngen.
